Quantencomputer: Eine Gefahr für den Bitcoin?

Bereits vor einigen Monaten hatten wir uns mit der Frage beschäftigt, ob Quantencomputer langfristig eine Bedrohung für Bitcoin und andere Kryptowährungen darstellen könnten. Neueste Entwicklungen – insbesondere von IBM – haben das Thema nun wieder in die Schlagzeilen gebracht.

Höchste Zeit, dies für Kapitalanleger verständlich einzuordnen: Wie realistisch ist die Gefahr? Und was bedeutet es für Bitcoin-Investments?

Das Risiko: Kryptografie unter Druck

Bitcoin basiert – wie viele andere Kryptowährungen – auf kryptografischen Verfahren, die digitale Signaturen und Transaktionen absichern. Konkret kommt bei Bitcoin ECDSA zum Einsatz – eine Verschlüsselung auf Basis elliptischer Kurven. Diese ist mit heutigen Computern sicher. Doch Quantencomputer könnten das ändern. Der sogenannte Shor-Algorithmus kann mit einem ausreichend leistungsfähigen Quantencomputer solche kryptografischen Verfahren in kurzer Zeit entschlüsseln. Angreifer könnten damit etwa private Schlüssel rekonstruieren – vor allem bei älteren Wallets. Aber: Noch existiert kein solcher Quantencomputer. Laut Google-Forscher Craig Gidney wären rund 20 Millionen fehlerkorrigierter Qubits nötig, um Bitcoin effektiv zu gefährden. Anno 2025 ist die Industrie noch weit davon entfernt.

Aktueller Anlass: IBMs neue Architektur

Im Juli 2025 stellte IBM eine neue, modulare Quantenarchitektur vor, mit der fehlertolerante Systeme bis etwa 2033 entstehen könnten. Für Anleger bedeutet das: Das Thema ist nicht mehr hypothetisch, sondern ein langfristiges, aber reales Risikoszenario.

🔭 IBM-Roadmap für Quantencomputer: 2023 bis 2033

JahrMeilenstein / ZielRelevanz für Bitcoin
2023IBM Condor (433 Qubits)Noch keine Bedrohung für Kryptografie
2024Heron-Chips (133 Qubits), geringere FehlerratenSchritt zu verlässlicherer Hardware
2025Start der Modularisierung und VernetzungGrundlage für skalierbare Systeme – noch kein Risiko
2026–20291.000+ Qubits & Quantum Advantage PhaseFortschritte möglich – Bitcoin weiterhin sicher
ab 2030Fehlertolerante Quantenrechner mit 10.000+ QubitsPotenzielle Gefahr für ECC & Bitcoin
bis 2033Skalierbare Systeme mit Cloud-Zugriff geplantBitcoin könnte sich anpassen müssen

🎥 Video-Playlist: IBM Quantum Computing

Quelle: Offizielle IBM Quantum Computing Playlist auf YouTube

Wie reagiert die Kryptoszene?

Die Entwickler-Community arbeitet bereits an quantenresistenten Verfahren. Auch für Bitcoin wird über Upgrades diskutiert – die Umsetzung ist jedoch technisch und politisch anspruchsvoll.

Beispiele für quantenresistente Projekte:

  • Quantum Resistant Ledger (QRL): Von Grund auf mit quantensicheren Signaturen entwickelt.
  • XYM / Symbol: Bietet alternative Signaturmethoden.
  • Ethereum: Testet Post-Quantum-Verschlüsselung in Teilbereichen.

Diese Projekte sind nicht direkt mit Bitcoin verknüpft, zeigen aber den technologischen Fortschritt in anderen Netzwerken.

Ist Bitcoin stärker gefährdet als andere Coins?

Bitcoin nutzt – wie viele andere etablierte Coins – elliptische Kurvenkryptografie. Das macht ihn grundsätzlich ebenso verwundbar wie Ethereum oder Solana.

Unterschiede bestehen vor allem in der technologischen Flexibilität: Neue Coins können einfacher Updates einspielen, während Bitcoin technisch und politisch träge ist.

Was bedeutet das für Bitcoin-Investoren?

  1. Ruhig bleiben – aber informiert bleiben: Die Gefahr ist langfristig. Kein Grund zur Panik, aber Anlass zur Aufmerksamkeit.
  2. Wallets absichern: Wer größere Beträge langfristig hält, sollte Wallets mit offen sichtbarem Public Key vermeiden.
  3. Klug diversifizieren: Krypto-ETPs mit technologischer Breite oder Fokus auf quantensichere Projekte können sinnvoll ergänzen.
  4. Produkte beobachten: In Zukunft könnten Anbieter von ETP „Quantum Readiness als Qualitätsmerkmal kennzeichnen.

Fazit: Strategisch denken – nicht spekulieren

Quantencomputer sind ein reales, aber langfristiges Thema. Für Bitcoin-Investoren gilt daher: Technologische Risiken erkennen, aber nicht überbewerten. Stattdessen die Entwicklungen verfolgen und flexibel reagieren.


FAQ: Quantencomputer & Bitcoin

Quantencomputer: Eine Gefahr für den Bitcoin?
Kurz- und mittelfristig nicht. Die aktuelle Kryptografie ist sicher. Langfristig aber sollten Anleger auf quantensichere Technologien achten.

Wann könnten Quantencomputer Bitcoins wirklich gefährden?
Frühestens ab den 2030er-Jahren – wenn skalierbare, fehlertolerante Quantencomputer Realität werden. Bis dahin gilt: beobachten statt reagieren.

Wie bereitet man sich als Anleger vor?
Informiert bleiben, auf Wallet-Sicherheit achten und beobachten, ob ETP-Anbieter künftig Quantenresistenz zum Auswahlkriterium machen.

KI-generiertes Video zum Artikel

 

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